Vom Zahntechniker zur Fitnesstrainerin | Ein erstes Fazit

Vor einem Jahr habe ich mich dazu entschieden, meinen erlernten Beruf an den Nagel zu hängen und einen Neuanfang zu wagen!
Ich war nach unserer Rückkehr aus Madrid hier in Hamburg zwei Mal beruflich auf die Nase gefallen und hatte nun schon beim schreiben von Bewerbungen Bauchschmerzen. So hatte ich mir meine Zukunft nicht vorgestellt, und so wollte ich auch nicht weiter machen!
Dabei war für mich eigentlich immer klar gewesen, wenn wir aus Spanien zurückkommen, dann suche ich mir einfach wieder einen Job als Zahntechnikerin, arbeite dort 40 Stunden und verdiene gut Geld… Mir kam nie in den Sinn, dass das nicht so klappen würde wie ich es mir vorgestellt hatte. Bisher hatte doch immer alles reibungslos in meinem Leben funktioniert.
Als das dann aber diesmal nicht so lief, wurde ich ganz schön aus der Bahn geworfen und wusste lange Zeit gar nicht wie es nun für mich weitergehen sollte.

Ich stand völlig neben mir, war einfach gelähmt und wusste weder vor, noch zurück…
Ich hatte nie eine genaue Lebensplanung, aber ich hatte immer den Plan arbeiten zu gehen!

Nun wusste ich nur, dass ich etwas machen wollte was mir Spaß macht! Einen Job haben wollte, bei dem ich nicht jeden Morgen mit Bauchschmerzen aus dem Haus gehe.
Aber was sollte das sein? Welche Branche? Und wo würde man mich als Quereinsteiger nehmen?

Irgendwann war ich dann einfach angefangen, mich bei allen möglichen Fitnessclubs hier in Hamburg zu bewerben. Fitness und Sport haben mich schon immer interessiert, ich war selber immer sportlich gewesen und interessiere mich für gesunde Ernährung. Da schien mir diese Branche genau das Richtige für mich zu sein!
Als meine Bewerbungs-Versuche zum Ende des Jahres dann immer verzweifelter wurden, war ich echt froh als ich endlich von einem Fitnessclub die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bekam!

Und so war ich dann ab Januar 2013 in einem Mrs.Sporty Club, als völlig unerfahrene Quereinsteigerin, als Fitnesstrainerin angestellt!
Über meine Ängste als Quereinsteigerin hatte ich auch hier schon einmal geschrieben.

Mit machte der Job super viel Spaß und auch das „unerfahrene“ änderte sich ziemlich schnell. Ich fühlte mich immer wohler und sicherer mit der Arbeit und den Mitgliedern, so dass ich für mich entschied: Das ist es, was ich in Zukunft machen möchte! Was ich ausbauen möchte und wo ich meine Zukunft drin sehe. Und so meldete ich mich für meine Fitnesstrainer-B-Lizenz an!
Eigentlich wäre das der Punkt gewesen, an dem ich hätte glücklich in die Zukunft schauen sollen…
Aber ganz so kam es nicht!
Anstatt mir endlich meine versprochenen 20 Stunden zu geben, haben meine damaligen Chefinnen eine zweite 450 Euro-Kraft eingestellt… Das war für mich der Punkt, an dem ich entschieden habe: In diesem Club liegt auch nicht meine Zukunft! Und ich fing wieder an mich zu bewerben.

In der Kurzfassung: Nach einigen Irrungen und Wirrungen bin ich dann zum Sommer dieses Jahres in einem Mrs-Sporty Club bei mir um die Ecke angefangen, als Fitnesstrainerin und Promoterin!
Dort fühle ich mich mittlerweile auch sehr wohl und hoffe endlich Fuß fassen und zur Ruhe kommen zu können. Langsam freunde ich mich mit den Mitgliedern an, habe alle meine Kolleginnen kennengelernt und auch die Abläufe in dem Club sind mir nicht mehr fremd. Und obwohl mir manchmal die Mitglieder aus meinem alten Club fehlen, könnte in diesem Club nun tatsächlich meine nähere Zukunft liegen!

Aber die wichtigste Erkenntnis aus dem vergangenen Jahr:
Ich mag diesen Job! Die Zusammenarbeit mit den Mitgliedern, sie bei ihren Zielen zu unterstützen und ihrem Schweinehund in den Po zu treten ist genau das, was ich mir früher nie vorstellen konnte, uns was mir jetzt so viel Spaß macht!

Ich glaube, ich habe so langsam wirklich wieder ein Bild von meiner Zukunft vor meinem inneren Auge. Etwas, das mir in den letzten Jahren wirklich sehr gefehlt hat!

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Ich habe aber auch noch nicht ganz mit der Zahntechnik abgeschlossen… Sie kommt immer mal wieder ins Gespräch, wenn es darum geht mal wieder „richtiges“ Geld zu verdienen. Aber das soll wirklich nur eine Notlösung sein!
Das Ziel soll es sein, mit dem Herz dabei zu sein und es so in der Fitnessbranche zu schaffen!

Warum ich froh sein kann, meinen Job verloren zu haben

Ich habe neulich einen sehr interessanten Artikel über die 12 Anzeichen, dass Du Deinen Job an den Nagel hängen solltest gelesen! Was mich so an ihm gefesselt hatte war, dass ich fast jedem dieser Gründe in Bezug auf meinen letzten Job zustimmen konnte!
Auch wenn nicht ich ihn an den Nagel gehangen habe, sondern mein damaliger Chef mir zuvor kam…
In dem Artikel werden 12 Gründe vorgestellt, die einen darüber nachdenken lassen sollten, ob man noch im richtigen Job sitzt, oder vielleicht etwas ändern sollte.

Die zwölf Anzeichen waren:

1. Dein Job ist nur ein Job
– Ich hatte diesen Job tatsächlich mehr oder weniger nur angefangen, weil die Unterstützung vom Amt auslief, und ich irgendwie Geld brauchte. So ein bisschen komisch kam mir der Laden von Anfang an vor. Und somit habe ich wirklich nur meine kostbare Lebenszeit gegen Geld eingetauscht!

2. Du bist schlecht, in dem, was du tust
– Eigentlich war ich da nicht von ausgegangen! Ich war zwar etwas aus der Übung, aber nicht schlecht. So dachte ich jedenfalls, bis zu meinem Kündigungsgespräch, indem mir mein Chef mitteilte, dass die Aufträge für mich ausblieb weil die Kunden mit meiner Arbeit unzufrieden waren.
Ich weiß, da sollte ich nicht viel drauf geben, da mein Chef mich einfach nur loswerden wollte, aber es tat weh!

3. Jeder Grashalm wächst schneller als Du
– Ich war noch nie wirklich scharf auf die große Karriere, aber als mein Chef die nagelneue Kollegin zu einer Fortbildung anmeldete die er mir versprochen hatte, wusste ich, dass da etwas schief läuft!

4. Vor die Wahl gestellt würdest Du lieber einem Grashalm beim Wachsen zuschauen, als in die Arbeit zu gehen
– Ganz klar: JA! Ich hatte keinen Spaß an der Arbeit!

5. Du gehst häufig aufs Klo, um auf Deinem Handy zu zocken oder im Netz zu surfen
– Auch hier ja, und ich musste dafür nicht mal aufs Klo gehen! Da ich eh immer weniger zu tun hatte, habe ich auch oft genug am Arbeitsplatz das Handy in der Hand gehabt!

6. Deine Wochenenden fühlen sich an wie drei Stunden, die Tage dazwischen wie drei Monate
– Ich dachte immer das wäre normal, und wünsche mir auch heute immer noch ein längeres Wochenende, aber diese Sonntag-Abend-Bauchschmerzen sind nun nicht mehr da, und die hatten mir wirklich Sorgen gemacht!

7. Deine Werte und Prioritäten werden in Deinem Job vergewaltigt
– Eigentlich widersprach das ganze Konzept dieser Firma meinen Prioritäten, ich habe immer versucht, mich aus allem herauszuhalten was ich für falsch halte, aber natürlich habe ich es trotzdem mitbekommen…

8. Dein Chef oder Deine Kollegen stinken (Dir).
– Eine Zeit lang lief noch alles ganz gut, aber mit einer neuen Kollegin sank auch das Arbeitsklima. Im Nachhinein ganz klar zu verstehen, denn sie blieb und ich wurde gegangen!

9. Du wirst nicht ausreichend wertgeschätzt
– Da in dieser Firma jeder seine eigene Arbeitskontrolle war, und der Chef aus einem ganz anderen Berufsgebiet kam, blieben die lobenden Worte natürlich aus… Außerdem war allgemein das geforderte Niveua für die Arbeiten deutlich geringer als ich es kannte, was es für mich schwierig machte, meinen Standard beizubehalten.

10. Du bist häufig krank
– Nein, denn ich bin nie krank! Und diese Statistik lasse ich mir auch von keinem schlechten Job kaputt machen 😉

11. Du hast Deine Hobbies aufgegeben und triffst Deine Freunde immer seltener
– Na ja, wir waren/sind ja eh noch recht neu in Hamburg und da muss man sich seine Hobbies und Freunde eh erstmal wieder neu zusammen suchen. Aber meine schlechte Laune hat schon sehr auf die Stimmung gedrückt!

12. Du hast auf diesen Artikel geklickt (in der Arbeit)
– Ja, ich habe auf diesen Artikel geklickt, und nein, ich habe heute frei!!

Aber nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, bin ich echt froh dass ich den Absprung aus meinem letzten Job, und sogar aus meinem erlernten Berufsfeld geschafft habe, und dieses Jahr in einer völlig neuen Branche neu durchstarte!
Ich werde diesen Artikel aber auf jeden Fall im Hinterkopf behalten und ihn immer mal wieder mit meinem aktuellen Job abgleichen 🙂

Liebe Grüße,

Eure heute viel glücklichere Julia

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