Amerikarundreise 2012 – Highest to Lowest

Da habe ich doch letztens noch mal ein bisschen unsere Andenken von unserer Amerikareise im letzten Jahr durchgeschaut und bin dabei auf eine Postkarte mit einem interessanten Fakt gestoßen:

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Na das hätte ich ja auch vorher schon mal wissen können…
Zum Beispiel als ich den Beitrag über unsere Fahrt durchs Death Valley geschrieben habe!
Wenn ihr also noch mal nachlesen wollt, wie ich an einem Tag den höchsten und den tiefsten Punkt Amerikas gesehen habe, dann einfach hier entlang!
Allerdings habe ich den Mount Whitney nur von unten, und das Badwater Bassin nur von oben gesehen… Vielleicht mache ich das beim nächsten Mal einfach andersherum 😉

Amerikarundreise 2012 – Death Valley

Bevor wir Lone Pine in Richtung Death Valley verlassen konnten, stand erst noch eine kleine Sightseeing Tour auf unserem Programm!
Lone Pine liegt am Fuße der Alabama Hills, die Teil der Sierra Nevada sind, und des Mount Whitney, dem höchsten Berg der USA außerhalb Alaskas. Außerdem wurden in der felsigen Umgebung von Lone Pine viele alte Western Klassiker gedreht.
Auf all diese Sehenswürdigkeiten wollten wir vor der Abreise noch schnell einen Blick werfen.
Mount WhitneyEiner meiner vielen Reiseführer hat uns von diesem ganz speziellen Punkt erzählt,von dem aus man sich den Mount Whitney anschauen soll… Über die Movie Road, einer ungepflasterten Straße durch die Felslandschaft, fanden wir dann den beschriebenen Parkplatz, folgten zu Fuß den Wegweisern und fanden den Punkt!
Der Mount Whitney durch dieses Felsenloch… Für mich war es den Weg durch die Steinwüste wert!

Unser Weg sollte uns aber ja nicht nur in diese Steinwüste führen, sondern auch ins Death Valley. Wobei, eigentlich sollte es uns nicht in die Wüste führen, sondern durch sie hindurch. Denn unser Ziel war für den Abend Las Vegas!

Und so haben wir unser Auto noch einmal bis zum Rand vollgetankt und uns dann auf den Weg durchs Niemandsland gemacht.
Death Valley war mal wieder einer der Orte von denen ich dachte, ich hätte kaum Bilder gemacht. Beim Sichten der Fotos fand ich dann aber doch eine ganze Menge. Dabei waren wir wirklich nur auf der Durchreise!
Außerdem war es heiß… Unglaublich heiß!

111°F = 44°C

Und so schlossen wir das Verdeck von unserem Auto, schalteten die Klimaanlage ab um den Motor etwas Luft zu lassen und machten uns auf den Weg durch die Hitze!
Es war ein komisches Gefühl. Auf den Straßen war man meistens alleine unterwegs, beobachtete wie die Thermometer-Anzeige im Auto immer höher kletterte, und andere Menschen sah man fast nur noch an den ausgeschriebenen Aussichtspunkten.
Als wir einmal versuchten etwas abseits der Straße zu halten und auszusteigen, kam direkt eine nette, gut bewaffnete Parkwächterin zu uns gefahren um zu fragen was wir machen würden, und uns freundlich aufzufordern doch bitte weiterzufahren. Dabei wollten wir wirklich nur einmal kurz die Möglichkeit nutzen, an der heißesten Stelle des Death Valleys auszusteigen, und diese Hitze einfach mal am eigenen Leib zu spüren.
Auch wenn wir gefühlt nur Sekunden draußen waren, es war wie im Backofen! Kein Lüftchen, nur stehende, sengende Hitze!
Im weiteren Verlauf unser Fahrt waren wir aber sehr froh diese kleine Pause gemacht zu haben, denn die öffentlichen Aussichtspunkte die wir danach noch anfuhren, waren alle deutlich höher gelegen. Was die Temperaturen dort schon fast angenehm machte, und man sich auf der Fahrt dorthin erleichtert traute einfach mal die Autofenster zu öffnen…

Ah, und nicht zu vergessen: Ich habe Wasser in der Wüste entdeckt! Ich hätte es ja zu gerne mal gekostet, aber ich muss gestehen, das habe ich mich einfach nicht getraut! Obwohl ich wirklich neugierig war, wie dieses Wasser wohl schmecken würde…

In das eigentlich Death Valley waren wir nicht mehr hinein gefahren. Das hätte einen zu großen Umweg für uns bedeutet. So führte uns unsere Fahrt nur über den direkten Weg durch das Tal des Todes und dann an seinem Rand entlang weiter in Richtung Las Vegas. Und so kamen wir aus einer Wüste aus Hitze und Nichts in eine Wüstenstadt voller Lichter und Spielautomaten…

Las Vegas

Amerikarundreise 2012 – Mono Lake

Nach dem Yosemite National Park war unser nächstes Ziel der Mono Lake. Wir sind dort im stockdunkeln angekommen, nachdem wir kurz vorher noch ein Reh samt Kitz mitten auf der Straße getroffen hatten.
Zum Glück hatten wir es nach diesem Schock nicht mehr so weit zu fahren!
Wir fragten uns also am Seeufer bei den Pensionen durch, und fanden durch einen netten Tipp sogar noch ein freies Zimmer mit Blick auf den See.
In der Nacht konnten wir natürlich nicht so viel davon sehen. Aber die sehr netten Inhaber dieses kleinen, privat geführten Hotels gaben uns den Tipp, dass die Sonne über dem See aufgehen wird.
Und so stellten wir uns tatsächlich zum Sonnenaufgang den Wecker und wurden mit einem wunderbaren Naturschauspiel belohnt. Dafür hat sich das frühe Aufstehen wirklich gelohnt!

Aber wir waren ja nicht nur wegen dem Sonnenaufgang an den Mono Lake gekommen, sondern vor allem weil der See etwas ganz besonderes ist!
Es ist nämlich ein Natronsee, der sowohl besonders alkalisch, als auch besonders salzig ist. So hat sich hier ein ganz spezielles Ökosystem gebildet.
Angezogen haben uns aber die Tuffgebilde die es am und im See zu sehen gibt. Ich muss gestehen, ich habe das Wort „Tuff“ heute zum ersten Mal gelesen, als ich schauen wollte wie ich das hier erklären kann. Bisher kannte ich nur das amerikanische Wort „Trufa“.
Leider mussten wir am See selber dann aber feststellen, dass wir nicht das perfekte Auto für dieses Terrain hatten, und der einzige Parkplatz den wir fanden, war unglaublich überteuert.
Und so sahen wir einen Großteil der ganzen Trufas leider nur aus der Ferne. Ausgenommen einen kleinen, parkähnlichen Lehrpfad, bei dem ein Steg zwischen einigen Trufas auf den See hinausführte.

Aber auch so war die Gegend um den See herum wirklich faszinierend!
Und auch unserer weiterer Weg, zu unserem letzten Stop vor dem Death Valley, war wirklich Natur pur! So viel Weite hatte ich in meinem Leben noch nie gesehen.
Besonders viel Spaß hatte ich mit den „Dips“ auf der Straße! Große Bodenwellen die sich beim runterfahren im Bauch wie Achterbahnfahrten anfühlten. Ich hatte selten so viel Spaß beim Autofahren 😆
Und am Ende des Tages erwartete uns, wie sollte es anders sein, wieder ein wunderbarer Sonnenuntergang…

Amerikarundreise 2012 – Yosemite National Park

Nachdem wir San Francisco verlassen hatten, landeten wir nachts in einem Hotel neben dem Highway und fielen dort ziemlich geschafft ins Bett. Am nächsten Morgen entdeckten wir dann die Waschmaschine und den Trockner im Hotel. Da wir eh noch das WLAN des Hotels nutzen wollten um unsere Apple Geräte auf den neusten Stand zu bringen, entschlossen wir uns schon mal ein paar unserer Sachen durchzuwaschen! Sowas muss ja bei knapp vier Wochen Urlaub auch irgendwann mal erledigt werden 😉

Aber so kamen wir natürlich mal wieder nicht vor Mittag aus dem Hotel, was unsere Zeit für den Yosemite National Park ziemlich knapp werden ließ…
So beschlossen wir noch während unserer Fahrt durch den Park, dass wir auch die Zeit im Yosemite einfach um einen Tag verlängern werden und nutzten den ersten Tag also einfach um uns ohne Stress einen Überblick zu verschaffen. Besuchten das Yosemite Village und überlegten, wo wir am nächsten Tag überall hin wollten.
Und als es dann langsam dunkel wurden, hatten wir es sehr eilig aus dem Park herauszukommen, denn es ist dort nachts wirklich stockfinster und nicht besonders angenehm mit dem Auto zu fahren!

Am zweiten Tag machten wir uns dann wieder auf den Weg in den Park und haben direkt den Glacier Point angesteuert.
Auf dem Weg dorthin sind wir am Tunnel View vorbeigekommen. Das ist ein Aussichtspunkt im Yosemite Park, von dem aus man sowohl den El Capitan, wie auch den Half Dome, die beiden großen, berühmten Berge im Park, sehen kann.
Da es dort aber doch sehr voll war, haben wir nur eben ein paar Fotos gemacht und sind dann weiter gefahren.
Die Straße schlängelte sich gefühlt endlos durch den Park. Ich hielt immer die Augen offen, weil ich unbedingt einen Bären sehen wollte, aber ich hatte leider keinen Erfolg…

Am Glacier Point bot sich uns dann eine fantastische Aussicht auf die Täler des Yosemite Parks. Leider konnten wir keinen der großen Wasserfälle sehen. Da wir Ende September dort waren, waren die Wasserfälle überwiegend durch den langen, heißen Sommer ausgetrocknet.
Was die wilden Tiere angeht hatte ich dort dann aber doch noch Glück!
Mein Freund versuchte sogar Kontakt mit ihnen aufzunehmen, indem er ihnen etwas von seinem Red Bull anbot. Allerdings war das Murmeltier schon so aktiv, dass es dieses Angebot dankend ablehnte… 😉

Und danach ging es zu meinem persönlichen Yosemite Park Highlight! Der Tuolumne Grove of Giant Sequoias.
Diese Riesenmammutbäume wollte ich unbedingt sehen! Das war auch einer der Gründe weshalb wir einen zweiten Tag im Yosemite National Park verbracht hatten, denn den Abstecher in dieses Tal hätten wir am ersten Tag wirklich nicht mehr geschafft.
Und ein Tal war es tatsächlich! Je tiefer wir in dieses Tal kamen, umso größer wurden unsere Sorgen, dass uns dort unten die Dämmerung überrascht und wir beim Aufstieg aufgrund mangelnder Kondition schlapp machen! Aber erstmal zogen uns die Sequoias nach unten.
Und als wir dann vor unserem ersten dieser riesigen Bäume standen, waren wir wirklich sprachlos!
Bäume die bis in den Himmel ragten bekam für uns plötzlich eine ganz andere Bedeutung. Und dazu waren diese Bäume auch noch unglaublich dick…
In diesem Tal gab es einen richtigen Lehrpfad zu den Bäumen, den wir ganz für uns alleine erkunden konnten.
Es war unglaublich zwischen all diesen Bäumen hindurchzuwandern und immer nach dem nächsten der Riesenmammutbäumen zu suchen. Sie ragten bis in den Himmel, waren umgefallen höher als wir und ließen sich nicht umarmen…
Dieses Erlebnis war die Wanderung wert! Und wir schafften es sogar noch einigermaßen im Hellen zurück zum Auto 🙂

Mein Fazit:
Der Yosemite National Park war für mich das erste Mal Natur-Pur auf einer so riesigen Fläche. Ich war im Herbst schon wirklich begeistert, aber ich würde den Park gerne noch einmal im Frühling sehen! Wenn alles grün wird, und blüht, und die Wasserfälle fließen.
Ich würde mir dann auch gerne die Zeit nehmen und eine Wanderung durch eines der ganzes Täler machen…
Also wie immer: Ich würde gerne noch mal wieder kommen und dann viel mehr Zeit mitbringen!

Amerikarundreise 2012 – Alcatraz

Und dann war endlich der Tag da, an dem es nach Alcatraz ging. Für diesen Besuch hatten wir nun also extra unseren Aufenthalt in San Francisco verlängert und die teurere Kombi-Tour für Alcatraz und Angel Island gebucht.
Wir hatten uns für die Variante entschieden erst Angel Island und danach Alcatraz zu besuchen. So hatten wir die Möglichkeit bis zur letzten Fähre auf Alcatraz zu bleiben.
Angel Island ist heute eine National Historic Landmark. Früher wurde die Insel als Auffang- oder Durchgangslager für amerikanische Soldaten in den verschiedenen Kriegen genutzt, und war zum Schluss ein Sammellager für überwiegend chinesische Immigranten.
Einen Teil der damaligen Gebäude kann man heute noch auf der Insel begutachten. Leider sieht man das meiste nur aus der Ferne, denn man wird mit einer kleinen „Bimmel-Bahn“ über die Insel gefahren und erhält vom Fahrer Infos über die Geschichte.
Und natürlich bekommt man auch wieder eine atemberaubende Aussicht auf die Golden Gate Bridge, Alcatraz und die Stadt.


Und dann ging es endlich von Angel Island hinüber nach Alcatraz Island! Die Fähre legte an und alle stürmten voller Spannung auf die Insel.
Man arbeitet sich zu Fuß die Insel hinauf und steht dann irgendwann vor dem Zellengebäude. Wir können jedem nur empfehlen, sich unbedingt die Cellhouse Audio Tour zu gönnen. So bekommt man eine Führung durch Alcatraz, läuft nicht völlig planlos durch die Gegend, und bekommt gleichzeitig auch noch viele interessante Hintergrundinformationen über das Leben und die Insassen auf der Gefängnisinsel.
Wir nutzten auch die Chance, uns in einer der Dunkelzellen einschließen zu lassen. Ich mag mir gar nicht vorstellen wie es früher für die Gefangenen gewesen sein musste… Wir mussten jedenfalls erst einmal einen der ´freiwillig Gefangenen` überreden, doch bitte sein Handy auszuschalten, damit wir die Stimmung der Dunkelzelle halbwegs nachempfinden konnten.

Als wir mit unserer Audio Tour so gut wie durch waren, sind wir durch Zufall auf eine Alcatraz-Führung gestoßen, die auch durch für die normalen Besucher nicht zugängige Bereiche ging.
Wie es so typisch für meinen Freund ist, wollte er sich natürlich direkt dieser Gruppe anschließen. Ich war eher skeptisch, immerhin können die Leute ja extra für diese Führung bezahlt haben, und da kann man sich doch nicht einfach so dran hängen…
Na ja, mein Freund setze sich durch und wir gingen mit der Gruppe. Als der Führer dann hinter uns die Tür wieder abschloss, bin ich innerlich tausend Tode gestorben! Ich war fest davon überzeugt, dass man uns in dieser Gruppe sofort als Außenseiter identifizieren würde. Aber je länger die Tour dauerte, und uns niemand dumm ansah, um so wohler fühlte ich mich und konnte mich mit dem Kranken-Flügel beschäftigen, in dem wir waren.
Unter anderem sahen wir den Hydrotherapy Room mit einer Badewanne und verschiedenen Duschen. Was sich für uns heute nach Wellness anhört, war damals alles andere als gemütlich! Denn diese Badewanne wurde mit Eis gefüllt, und Häftlinge, die sich nicht beruhigen wollten, wurden in diese Badewanne gesteckt bis sie sich abgekühlt hatten. Ähnlich war es auch mit den Duschen. Die waren so klein, dass die Inhaftierten dem eiskalten Wasserstrahl nicht entkommen konnten.
Interessant war auch das nachgestellte Krankenzimmer, bei dem unser Führer immer wieder betonte, dass wir das nicht allzu ernst nehmen sollten. Denn die frei herumliegende Schere zum Beispiel, hätte es damals nie gegeben!  😉
Aber für Fotos war das natürlich perfekt!

Und während da also nun alle standen und dieses Krankenzimmer fotografierten, sagte unser Guide ganz lässig, wir sollten uns doch mal die Decke etwas genauer ansehen. Die ganzen rot-bräunlichen Flecken die wir da oben sehen, wären Kunstblut von den Dreharbeiten zu The Rock – Fels der Entscheidung, einem Film den ich schon oft gesehen habe…
Und wo ich das hier gerade so schreibe, bekomme ich tatsächlich Lust, mir den Film noch mal wieder anzuschauen, um zu schauen, wie denn nun diese Blutspritzer an die Decke gekommen sind!

Und als wäre das alles nicht schon spannend genug gewesen, öffnete uns der Führer zum Schluss auch noch die Tore für die Küche!
Als da dann plötzlich alle die Chance nutzten einmal einen Blick hinter die Gitterstäbe zu werfen, verschwand auch mein letzter kleine Zweifel, dass wir in dieser Führung falsch sind.
Und so stöberten wir mit vielen anderen Alcatraz Besuchern in der Küche herum. Leider war sie hinter den normalerweise sichtbaren Bereichen doch schon ziemlich verfallen. Aber trotzdem war es super interessant!

Den Rest der Führung konnte ich dann ohne schlechtes Gewissen genießen, und wir schauten uns noch die Tunnel und die alte Wäscherei von Alcatraz an.
Danach saßen wir noch in der Sonne am Fähranleger, ließen die Eindrücke, die wir an diesem Tag gesammelt hatten, Revue passieren und fuhren dann mit der letzten Fähre zurück aufs Festland.
Und während dieser Fährfahrt kamen wir beide zu dem Ergebnis, dass sich die Verlängerung unseres Aufenthalts in San Francisco für diesen Ausflug mehr als gelohnt hat!

Trotzdem waren wir nun wirklich lange genug in San Francisco geblieben und machten uns noch am selben Abend auf den weiteren Weg unserer Reise, so lange wir noch die Augen offen und auf der Straßen halten konnten…

Mein Fazit zu Alcatraz:
Wenn ihr je die Möglichkeit habt euch diese Insel einmal anzuschauen, nutzt sie!
Und nehmt euch unbedingt einen Audio Guide mit!  *music*

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